Erzbischöfliche St.-Anna-Schule

Gott, wo bist Du?

Wie Gott uns trotzdem nahe sein kann

Gott, wo bist Du? Eine Frage, die wohl jeder, der mit dem Wort „Gott“ noch etwas anfangen kann, schon einmal gestellt hat. Denn Gott ist nicht so anwesend in unserer Welt wie die Dinge, die uns umgeben, oder wie unsere Mitmenschen. Gott kann ich nicht anfassen oder wissenschaftlichen Experimenten unterziehen. Gott ist unseren Sinnen wie Sehen oder Hören nicht unmittelbar zugänglich. Gott beugt sich überhaupt nicht irgendwelchen Regeln, die ich oder andere womöglich gern hätten. Wenn Gott nicht so wäre, dann wäre er nicht Gott, sondern irgendein Popanz, den ich mir ausgedacht habe.
Aber wie kann Gott, wenn er doch so anders ist, uns trotzdem nahe sein?
Die Bibel erzählt davon: Gott ist uns nahe – aber auf ganz andere Weise als Dinge oder Menschen es sind. Wenn Gott sich zuwendet und spricht, dann kann man es nicht erzwingen. Manchmal ist dafür eine ganz andere Art von Aufmerksamkeit nötig als die, die wir sonst aufbringen. Und um davon etwas mitzubekommen, muss man sich vertiefen in das, was Gott schon einmal gesagt und getan hat. Denn Gott hat sich in vielem schon festgelegt – denn das gehört auch zu Gott, dass er nicht heute so ist und morgen ganz anders. Dass er Liebe ist und nicht Hass zum Beispiel. Dass er das Leben der Menschen will und nicht ihren Tod. Dass er uns so sehr liebt, dass er seinen Sohn zu uns gesandt hat und dass der Mensch geworden ist, Schuld, Leid und Tod für uns auf sich genommen hat, damit uns all dies leicht und nicht mehr furchtbar sein soll.
Aber Gott ist nicht wie ein gut gefülltes Bankkonto, das mich beruhigt durch seine schiere Existenz, um das ich mich aber nicht weiter kümmern muss oder das ich immer anzapfen kann, wenn mir irgend danach ist. Gott bleibt der Allmächtige und der Schöpfer des Himmels und der Erde, auch wenn er mir nahe ist. Vieles wird auch für einen gläubigen Menschen bleiben, was uns rätselhaft bleibt: Fragen, auf die wir keine Antwort haben, Erfahrungen von Sinnlosigkeit, vielleicht auch von Gottes Schweigen dort, wo wir gern ein Wort von ihm hätten.
Mit solchen Erfahrungen muss jeder Mensch leben, egal ob Christ oder nicht. Aber wir Christen dürfen trotzdem eines wissen: All dieses Negative, diese Erfahrungen von Gottes Ferne, sind nicht sein letztes Wort. Wir Christen dürfen auch mitten in solchen Erfahrungen festhalten, dass – wie es Paulus in der Bibel einmal ausgedrückt hat – weder Leid noch Schmerz noch Tod uns von Gottes Liebe trennen kann. Und das Tolle ist am christliche Glauben: es gibt Momente, in denen ich das sogar spüren kann! Und dafür braucht es nicht viel. Ein guter Anfang dafür ist: überhaupt erst einmal bereit zu sein dafür, dass Gott auch in meinem Leben Platz finden möchte.
Armin Lange

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