Erzbischöfliche St.-Anna-Schule

Kursfahrt nach Erfurt (13.-14. Juni 2023)

Prägende Eindrücke mit unbeantworteten Fragen

Ist der Osten tatsächlich eine Erfindung des Westens? Aus welchen Gründen unterstützten angesehene Firmen die Nationalsozialisten im Dritten Reich?
In Erfurt hatten wir, der Geschichte-LK aus der Q2, die Möglichkeit, all diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Nach einer zunächst einwandfreien sechsstündigen Fahrt nach Erfurt mit Bus und Bahn besuchten wir die Andreasstraße, nicht weit entfernt vom Erfurter Dom. Hier führte man uns durch das ehemalige Gerichtsgefängnis der Staatssicherheit in der DDR. Nach einer kurzen Einleitung in das System der SED erkundeten wir drei bestimmende Gesichtspunkte der DDR: Diktatur, Haft, Revolution. Besonders erschreckend erschien uns hierbei der Identitätsverlust der Menschen, sobald sie das Gefängnis betraten. Jeder Häftling erhielt eine Nummer und verlor auf diese Weise seinen Namen und ein Stück seiner Persönlichkeit. Ohne die von Hand geschriebenen Briefe zwischen Kontaktpersonen und Häftlingen und die Interview-Filme mit Zeitzeugen hätten wir den Schrecken dieses Ortes gar nicht richtig erfassen können. Der Vortrag mit Zeitzeugen im Anschluss warf für uns vor allem die Frage auf, inwieweit der Osten inzwischen in der BRD integriert ist. Selbst im Nachgang, in der Diskussion im Unterricht, fiel es uns schwer, eine eindeutige Antwort darauf zu finden.


Danach hatten wir die Möglichkeit, Touristen zu spielen und schauten uns alle zusammen die historische Altstadt sowie die Krämerbrücke an.
Mit neuer Energie besuchten wir am Mittwochmorgen die Firma Topf&Söhne. Sie war das Unternehmen, das die Verbrennungsöfen und Belüftungsanlagen für die Gaskammern der Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald und viele weitere herstellte. Wieder auf der Suche nach Antworten beschäftigten wir uns mit den Motiven der Menschen des Unternehmens. War es die Geldgier? War es die Machtgier? War es ideologisch? Oder war es einfach nur Angst vor dem diktatorischen Regime? Erschreckend war, dass selbst der Museumspädagoge keine eindeutige Antwort auf unsere Fragen hatte und wir, verständnislos für das eifrige und freiwillige Mitmachen an dem Mord von 6 Millionen Juden, die Gedenk- und Bildungsstätte verließen.


Leider verlief die Rückfahrt nach Wuppertal mit zwei Stunden Verspätung eher schleppend, jedoch hatten wir somit die Möglichkeit, unsere Eindrücke und Erfahrungen untereinander auszutauschen

 

Emelie Sokolowski, Greta Jacobi und Paula Rosenkaymer

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